Eine Wachtelunterkunft ist erst dann perfekt, wenn sie ein Wachtelhaus enthält.
Doch warum ist das Wachtelhaus so wichtig und worauf ist beim Kauf zu achten?
Warum braucht die Wachtel ein Haus?
Wachtelhäuser sind ein praktisches Utensil mit Mehrfachfunktion:
- Das Wachtelhaus bietet Schutz vor Kälte. Dieser Effekt lässt sich durch eine verbaute Isolationsschicht (etwa aus Styropor) zusätzlich stärken. Aber auch an heißen Sommertagen ist ein Schutzhaus gern gesehen. Es spendet Schatten und wirkt Kreislaufproblemen entgegen.
- Das Wachtelhaus wird dazu genutzt Rangkonflikte zu verhindern. Tiere, die ihren Artgenossen ausweichen möchten, tun dies unter anderem im Schutzhaus.
- Wachteln sind, je nach individuellem Charakter, Art und möglichen Stressoren, teilweise sehr schreckhaft. Sichere Rückzugsorte sollten deshalb in keiner Wachtelunterkunft fehlen, weil sie den Stress merklich reduzieren.
- Darüber hinaus sind Wachtelhäuser die idealen Nistplätze.
Unterschiedliche Wachtelhaus-Modelle
Wachtelhäuser werden in diversen Größen, Materialien und mit unterschiedlicher Ausstattung angeboten.
So gibt es zum Beispiel Häuser mit zahlreichen Öffnungen, die von mehreren Tieren gleichzeitig betreten werden können. Einige dieser Häuser erstrecken sich über mehrere Etagen, welche mittels Leitern oder Treppen begehbar sind. Je nach Ausführung können die einzelnen Bereiche separat verschlossen oder abmontiert werden.
Die einzelnen Varianten unterscheiden sich zusätzlich in der Größe und bieten durchschnittlich drei bis zehn Wachteln zeitgleich Platz.
Sie können rund oder eckig, mit einem Kuppel-, Flach- oder Spitzdach versehen sein. Die unterschiedlichen Formate sind vor allem deshalb besonders praktisch, weil sie sich bei entsprechender Wahl perfekt in die bestehende Wachtelunterkunft einpassen und platzsparend eingesetzt werden können.
Neben der Bauweise gibt es auch Unterschiede im Material.
Angeboten werden:
- Wachtelhäuser aus natürlichen Materialien wie Massivholz, Heu oder Weidegras.
- Häuser aus künstlichen Materialien wie Kunststoff.
Ökologische Rohstoffe haben den Vorteil, dass sie die Umwelt wenig belasten, besonders gesundheitsverträglich sind und optisch gut in einen natürlichen Wachtelstall passen.
Industrielle Materialien mit glatten Oberflächen sind langlebig und leicht zu reinigen, was der allgemeinen Stallhygiene zugutekommt.
So groß sollte das Wachtelhaus sein
Kleine Wachtelhäuser, die gleichzeitig der Eiablage dienen, sollten in etwa so viel messen, wie ein gewöhnliches Legenest (etwa 20 cm im Quadrat).
Häuser, die vor Wetter oder Artgenossen schützen sollen, können ruhig größer sein.
Eine Höhe von 30 cm ist in ausreichend.
Bedenke: Je größer das Haus, desto höher das Gewicht. Standardhäuser erreichen schnell ein Gewicht von 3 – 5 kg.
Kaufkriterien
Entscheidende Kriterien für den Kauf oder Bau eines Wachtelhauses:
- Weil das Wachtelhaus vor allem bei Schlechtwetter eine wichtige Schutzfunktion erfüllt, sind besondere Anforderungen an das Material zu stellen. Es sollte entsprechend vorbehandelt sein (z. B. mit einem wasserabweisenden Lack oder einer Lasur) und auch in regelmäßigen Abständen (bei Außenkontakt zweimal jährlich) nachbehandelt werden. Alternativ dazu können verschiedene Metalle oder Kunststoffe zum Einsatz kommen, die eine solche Vor- bzw. Nachbehandlung entbehrlich machen.
- Wachtelhäuser können unmittelbar auf dem jeweiligen Untergrund platziert werden und brauchen theoretisch keine Einstreu. Gerade im Winter trägt die Einstreu aber dazu bei, dass die Wärme nicht über den Boden verloren geht. Um einen derartigen Schutz auch zur Seite und nach oben zu erreichen, kann das Schutzhaus eine Isolationsschicht aus Styropor, Siebdruckplatten oder herkömmlicher Dämmwolle erhalten. Für die kalten Monate oder für den Fall, dass man ein Einzeltier von der Herde trennen muss, ist es praktisch, wenn man das Haus von außen verschließen kann.
- Etwaige Eingänge sollten so angeordnet werden, dass es auch bei Wind zugfreie Rückzugsorte gibt und die Wachteln sich gegenseitig aus dem Weg gehen können (deshalb mindestens zwei Öffnungen).
- Damit man das Wachtelhaus möglichst komplikationsfrei reinigen kann, sollte es über ein abnehmbares Dach oder handgroße Eingriffslöcher verfügen.
- Selbstgebaute Wachtelhäuser müssen so verarbeitet sein, dass keine Splitter oder sonstige Gefahrenquellen zurückbleiben. Schnittflächen, Kanten, Risse und Co. sollten deshalb abgeschmirgelt oder versiegelt werden (z. B. mit einem acrylbasiertem Lack oder Silikon).
- Wachtelhäuser sollte man regelmäßig versetzen. Gerade bei der Nutzung im Außenbereich vergisst man diesen Aspekt oft. Die Neuplatzierung ist aber wichtig, damit sich die darunterliegende Rasenfläche wieder erholen kann.
- Im Zuge dessen ergibt es Sinn, schon beim Bau/Kauf auf das Gewicht der Konstruktion zu achten und gezielt Modelle zu wählen, die sowohl flexibel und leicht als auch robust und langlebig sind.
Die obigen Mindestkriterien helfen auch beim Eigenbau.