Ob Voliere, Wachtelstall- oder Haus – ein Sandbad gehört immer dazu.
Erfahre in den folgenden Zeilen, warum eine artgerechte Haltung ohne Sand nicht funktioniert und was es sonst noch zu beachten gibt.
Warum ein Sandbad wichtig ist
Wachteln baden im Sand, um ihr Gefieder zu reinigen. Sie entledigen sich auf diese Weise Schädlingen, die sich dort eingenistet haben. Damit die Pflege auch an schwer zugänglichen Stellen gelingt, brauchen sie einen möglichst feinkörnigen, trockenen Sand.
Weitere Vorteile:
- An heißen Sommertagen ist der Sand angenehm kühl.
- Das Sandbad ist eine willkommene Abwechslung und wirkt Langeweile entgegen.
- Sandbäder sind entspannend und fördern das allgemeine Wohlbefinden.
- Das Sandbad ist ein soziales Ereignis, wenn es von mehreren Tieren zeitgleich genutzt wird.
- Für Wachteln, die keinen Freilauf genießen, erfüllt das Sandbad eine wichtige Aufgabe beim Verdauen der Nahrung: Die kleinen Steinchen zerkleinern Speisereste und sorgen für einen reibungslosen Abtransport vom Magen zum Darm.
Welche Art von Sand eignet sich am besten?
Die verschiedenen Möglichkeiten:
- Spielsand für Kinder. Achtung: Der Sand sollte trocken sein, bevor er den Wachteln angeboten wird.
- Vogelsand aus dem Zoofachhandel. Großer Vorteil: Dieser Sand ist bereits mit Grit oder Muschelsplittern versehen, sodass die Wachteln optimal mit Kalzium versorgt sind.
- Vorteil: Die Asche ist besonders fein und gelangt damit gut zwischen die einzelnen Federn. Nachteil: Staubig, hinterlässt einen dunklen Film auf dem Gefieder der Wachteln und kann die Schleimhäute reizen. Am besten wird die Asche nicht pur angeboten, sondern lediglich in Teilen beigemischt.
- Wachteln haben keinen besonderen Anspruch an die Art des Sandes. Hauptsache, er enthält sowohl kleine als auch größere Steine, ist trocken und scharrbar. Bausand hat den Vorteil, dass er nicht viel kostet. Der Nachteil: Er enthält keinen Kalziumzusatz, sodass die Versorgung über das Futter laufen muss.
- Erde aus dem eigenen Garten. Die ist umsonst. Achte aber darauf, dass sie nicht durch Katzenkot oder ähnliches verunreinigt ist!
- Trockener Lehm, geringe Mengen Kieselgur und zermahlene Ziegelsteine. Das Sandbad Marke Eigenbau findet bei den Wachteln durchaus großen Anklang. Aber: Scharfkantiges Bruchmaterial gehört nicht ins Sandbad!
Für ein Sandbad geeignete Behältnisse
Weil sich die Wachteln einem frischen Sandbad voller Ekstase widmen, sollte über ein adäquates Behältnis nachgedacht werden. Am besten eignen sich Gefäße mit einem hohen Rand, damit der Sand nicht herausgescharrt werden kann.
Kisten aus Kunststoff/Holz/Metall, umfunktionierte Katzenklos oder Wannen aus der Gartenabteilung im Baumarkt sind bestens geeignet. Solchen Kästen können auch seitlich hängend am Wachtelstall montiert werden, so dass selbst Wachteln, die auf einem Gitterboden gehalten werden, in den Genuss eines Sandbades kommen können.
Alternativ zu einer separaten Schale kann der Sand auch in einem extra Bereich als Einstreu ausgelegt werden. Eine Begrenzung aus Steinen oder einer erhöhten Holzleiste verhindert, dass sich der Sand und die übrige Einstreu durchmischen.
Unsere Empfehlungen:
Der Vorteil an einer Wachtelunterkunft, die in unterschiedliche Bereiche mit andersartiger Einstreu unterteilt ist:
- Mehr Struktur, abwechslungsreich, natürlich
- Die Wachteln können wählen, wo sie sich aufhalten wollen. Keine Langeweile durch diverse Beschäftigungsmöglichkeiten.
- Durch die unterschiedliche Beschaffenheit der Einstreu und die Begrenzungen aus Steinen etc., wird Schmutz und Kot beim Durchqueren der einzelnen Areale auf natürliche Weise von den Füßen abgetragen. Das verbessert die Stallhygiene und kommt der Gesundheit der Wachteln zugute.
Tipps und Tricks
Damit das Badeerlebnis seinen Reinigungszweck erfüllt, muss der Sand regelmäßig, je nach Besatzdichte und weiteren Umgebungsfaktoren, ausgewechselt werden (Richtwert: Alle zwei Wochen). Der Tausch ist wichtig, um Kot und Parasiten loszuwerden.
Das Sandbad ist für Küken und Jungtiere bis zur vierten Lebenswoche nicht geeignet. Es besteht die Gefahr, dass sie große Mengen des Sandes verspeisen und daran zugrunde gehen.
Unser Spartipp
Baumärkte und Baustoffhändler verkaufen Sand zu günstigen Preisen. Greife aber nur zu Reinprodukten, ohne Zusätze wie Kalk oder ähnlichem. Viele Händler weisen natürliche Baustoffe enstprechend aus und machen sie damit zur perfekten Alternative gegenüber teurem Vogelsand. Gerade für Wachtelhalter mit großem Bestand eine prima Lösung!Wer gar nichts investieren will, trocknet ein wenig Erde aus dem eigenen Garten. Dazu einfach die gewünschte Menge möglichst dünnschichtig (dann geht es schneller) für einige Stunden an einem warmen Ort stehen lassen.