Wer in die Wachtelhaltung einsteigen will, sieht sich zunächst mit einer Menge Fragen konfrontiert. Welche Wachteln eignen sich für den Einstieg und wo kann ich diese Wachteln kaufen?
Der folgende Beitrag stellt hilfreiche Informationen rund um das Thema Kauf und Kosten zusammen.
Wo kann ich Wachteln kaufen?
Wachteln können auf unterschiedlichstem Wege erworben werden:
- Durch den direkten Kauf beim Züchter
- auf Ausstellungen und Kleintiermärkten
- in Geflügelzuchthöfen
- und im Internet.
Jede dieser Kaufoptionen überzeugt durch andere Vorteile und birgt unterschiedliche Risiken.
Kauf beim Züchter:
- Onlineverzeichnisse weisen lokale Züchter aus. Eine lange Anfahrt bleibt somit aus. Das erspart den Wachteln Stress und dem Halter Kosten für die Fahrt.
- Ein vertrauenswürdiger Züchter tritt als Verkäufer und Ansprechpartner gleichermaßen auf. Gerade Anfänger bekommen hier Antworten auf wichtige Fragen rund um das Thema Wachtelhaltung.
- Züchter gehen in aller Regel besonders sorgsam mit ihren Schützlingen um. Deshalb erfreuen sich die Wachteln dort bester Gesundheit und werden u. U. sogar tiermedizinisch betreut.
- Wachteln aus der Profizucht sind ideal, wenn der Halter plant, die Tiere selbst zur Zucht einzusetzen oder mit ihnen an Ausstellungen teilzunehmen.
- Wer besonderen Wert auf Wachteln eines speziellen Farbschlags legt, wird bei einem Züchter eher fündig.
- Die Kosten können höher ausfallen, als beim Alternativkauf.
Kauf im Internet:
- Suchen und Finden von entsprechenden Angeboten bequem von zu Hause.
- Große Auswahl an passenden Verkäufern, da keine geografischen Einschränkungen gemacht werden müssen.
- Verhinderung von Inzucht durch den Zukauf blutsfremder Wachteln.
- Transport innerhalb von 24 Stunden möglich.
- Teils erhebliche Kosten für den Lebendversand.
- Weite Transportwege führen zu enormen Stress.
- Ohne persönliche Abholung kann der Käufer die Haltungsbedingungen nicht überprüfen.
Ausstellungen und Kleintiermärkte:
- Das Angebot umfasst häufig besondere Farbschläge.
- Die Tiere auf Ausstellungen entstammen optimalen Zuchtbedingungen und erfreuen sich bester Gesundheit.
- Persönliches Überzeugen vom Zustand der Tiere und Rückfragen sind möglich.
- Räumlich und zeitlich gebunden.
- Gelegentlich werden Eintrittspreise erhoben.
Wachtel im Landhandel kaufen:
- Kostengünstiger Erwerb.
- Zugleich Erwerb von Futter möglich.
- Überschaubares Angebot.
Was kosten Wachteln?
Die Kosten für Wachteln stehen in Abhängigkeit zu mehreren Komponenten, wie
- dem Alter,
- Rasse und Färbung,
- Geschlecht und
- Herkunft.
Im Schnitt fallen für legereife Wachtelhennen (im Alter von ca. 6 Wochen) gewöhnlicher Färbung 3,00 – 5,00 € an, Hähne sind etwas günstiger.
Für seltene Züchtungen können durchaus höhere, zweistellige Beträge verlangt werden.
Tipps beim Kauf von Wachteln
- Überprüfe die Haltungsbedingungen.
- Persönliche Abholung statt Lebensversand.
- Stabile, flache und abgedunkelte Transportbox, in der die Wachteln weder flattern noch ausrutschen können. Bei langen Fahrten muss Futter und Wasser zur Verfügung stehen.
- Kontrolliere den Gesundheitszustand: Gesundes und volles Federkleid, glänzende Augen, keine Anomalien, die auf Inzucht hinweisen, keine verklebte Kloake.
- Vergleiche Preise im Internet und zahle nicht im Voraus.
Welche Wachteln sollte ich kaufen?
Zierwachteln
Zierwachteln, wie die Regen- oder Dschungelwachteln, sind aufgrund ihres extravaganten Erscheinungsbildes ein garantierter Blickfang. Die kleinen Exoten fallen aber nicht nur durch ihre Optik auf, sondern erfordern auch ganz spezielle Haltungsbedingungen.
Straußwachteln fühlen sich z. B. nur in tropisch feuchtem Klima wohl und sind nicht winterhart.
Die Kalifornischen Schopfwachteln leben monogam und zeigen anderen Tieren gegenüber aggressives Verhalten, vor allem in der Brutzeit.
Abgesehen davon sind Zierwachteln nicht auf eine besonders hohe Legeleistung getrimmt, das tägliche Frühstücksei bleibt also aus.
Aufgrund dieser und weiterer Punkte eignen sich Zierwachteln nicht für den Einstieg.
Zwergwachteln
Zwergwachteln brauchen spezielles Futter aus dem Fachhandel und werden gewöhnlich nicht für die Eierproduktion gehalten.
Sie leben monogam und erfordern ein Mindestplatzangebot von 1,5 qm pro Paar.
Ein weiteres Problem ist die Geschlechterbestimmung. Da diese über den Kloakentest nicht möglich ist und auch das Federkleid nicht genügend Anhaltspunkte für eine sichere Differenzierung gibt, lassen sich Hahn und Henne oft nur anhand des Verhaltens bestimmen.
Somit ist auch die Zwergwachtel für den Anfänger eher ungeeignet.
Japanwachteln
Die Japanwachtel ist für Neulinge auf dem Gebiet der Wachtelhaltung optimal.
Sowohl die Leichte Linie, die vorrangig Eier produziert, als auch die Legewachtel, die sowohl zur Eierproduktion als auch zur Fleischgewinnung gehalten wird, ist äußert pflegeleicht.
Die wichtigsten Vorteile der Japanwachtel im Überblick:
- Hohe Legeleistung
- Polygam
- Winterhart
- Zutraulich
- Moderater Futterverbrauch
- Attraktive Optik
- Kostengünstige Erstanschaffung
Wie viele Wachteln kaufen?
Wie viele Tiere gehalten werden können, hängt von mehreren Faktoren ab.
Dazu zählen:
- die Art,
- die räumlichen Unterbringungsmöglichkeiten,
- Zielsetzung: Eiproduktion oder Zucht.
Art:
Während Zwerg- und Zierwachteln in der Regel paarweise gehalten werden müssen, können Japanwachteln in kleinen Gruppen leben. Die Größe dieser Gruppen richtet sich nach der zur Verfügung stehenden Nutzfläche.
Nutzfläche:
Auch wenn die Wachtel als kleinster Hühnervogel der Welt bezeichnet wird, sollte der Halter an einer tiergerechten Unterkunft interessiert sein. Während die Intensivhaltung eine Fläche von 100 cm² pro Tier für ausreichend hält, entspricht eine Besatzdichte von 2 Tieren pro m² – gerne mehr – schon eher einer artgerechten Haltung. Leben die Wachteln auf zu engem Raum, können sie mit Verhaltensauffälligkeiten, wie dem Feder- und Augenpicken darauf reagieren. Abgesehen davon haben sie unter Intensivbedingungen keinerlei Möglichkeit, ihren Instinkten und intuitiven Interessen nachzugehen.
Eierproduktion:
Wer Wachteln hält, um in den Genuss ihrer Eier zu kommen, braucht zunächst eine Gruppe legetüchtiger Hennen. Unter natürlichen Bedingungen kann durchschnittlich mit 3 – 5 Eiern pro Henne und Woche gerechnet werden. Der individuelle Bedarf an Eiern entscheidet über die Anzahl der Hennen, die gebraucht werden.
Zucht:
Wer Nachzuchten plant, muss sowohl Hennen als auch Hähne halten. Für eine optimale Befruchtungsrate kommt ein Hahn auf 3 – 7 Hennen.
Kann ich Wachteln unterschiedlicher Farben zusammen halten?
Ja, und zwar ohne Probleme.
Ob wildfarben, gold, gelb oder weiß, die Farbe spielt für ein harmonisches Miteinander keine Rolle. Vielmehr ist das Gelingen abhängig vom Charakter der einzelnen Tiere und der Rangordnung innerhalb der Gruppe.
Grundsätzlich ist der Farbschlag also nebensächlich.
Einzige Ausnahme: In der Zucht wird reines Erbgut benötigt, weshalb ein Durchmischen unterschiedlicher Farben vermieden werden sollte.