Spätestens, wenn sich die Temperaturen der Null-Grad-Marke nähern, stellt sich die Frage, wie die Wachteln am besten durch den Winter kommen. Können sie draußen bleiben? Was muss ich füttern? Und womit muss eine winterfeste Wachtelunterkunft ausgestattet sein?
Erfahre im folgenden Beitrag, welche Punkte es zu beachten gibt.
Können Wachteln im Winter draußen bleiben?
Unter der Voraussetzung, dass es sich um eine winterharte Rasse (wie z. B. die Japanische Legewachtel) handelt, können Wachteln im Winter grundsätzlich auch draußen gehalten werden. Mit Temperaturen von bis zu Minus 15 Grad kommen die kleinen Vögel in der Regel prima zurecht.
Um auf Nummer sicher zu gehen, kann der Außenbereich in der Nacht und an besonders kalten Wintertagen verschlossen werden.
Den Wachtelstall für den Winter vorbereiten – so geht’s
Um gesund durch den Winter zu kommen, brauchen die Tiere Schutz vor Nässe, extremer Kälte und Zugluft. Am besten lässt sich das erreichen, in dem offene/vergitterte Stellen abgedeckt werden. Dazu eignen sich ausrangierte Planen oder Wachstischdecken, genauso wie Hohlkammerplatten oder Plexiglas aus dem Baumarkt. Das Abdecken mit blickdichtem Material kann einen Verdunkelungseffekt zur Folge haben, sodass über eine künstliche Lichtquelle nachgedacht werden sollte.
Damit die frostigen Außentemperaturen nicht auch im Inneren herrschen, kann der Stall mit Dämmmaterial verkleidet werden. Styropor-, Styrodur- sowie Korkplatten etc. gibt es in jedem Baumarkt. Trotz großzügiger Verkleidung muss aber auf eine ausreichende Luftzirkulation geachtet werden, um Schimmelbildung zu verhindern.
Daneben sollte den Wachteln ein isolierter Rückzugsort zur Verfügung stehen, an dem sie sich in kleinen Grüppchen zusammenrotten und gegenseitig wärmen können. Damit die Wärme nicht sofort wieder verloren geht, empfehlen sich gedämmte Schutzhütten.
Zusätzlich sollte die Einstreu in der kalten Jahreszeit höher ausgelegt werden, als üblich. Das hat damit zu tun, dass Tiere mit Freigang Feuchtigkeit einbringen können und die Einstreu bei hoher Luftfeuchtigkeit insgesamt schneller durchfeuchtet als im Sommer. Positiver Nebeneffekt: Ein wärmegedämmter Boden!
Gleiches gilt im Übrigen auch für bereitgestelltes Heu oder Tannenzweige. Auch hier kann im Winter extra zugegriffen werden.
Der wohl wichtigste Aspekt einer winterfesten Unterkunft ist die konstante Versorgung mit Trinkwasser.
Eisige Außentemperaturen führen schnell dazu, dass das Wasser in den Tränken gefriert. Die Wachteln können das Eis zwar bis zu einem gewissen Grad noch selbst aufpicken, zumuten sollte man ihnen das aber nicht.
Stattdessen empfiehlt es sich mit Tränkenwärmern zu arbeiten.
Die Vorteile der Tränkenwärmer liegen klar auf der Hand:
- Zeitersparnis
- ständige Verfügbarkeit von Trinkwasser
- Schutz vor Brandgefahr (die Tränkenwärmer sind extra für den Einsatz in der Vogelhaltung konzipiert)
- je nach Modell geringer Stromverbrauch
- jahrelanger Wiedereinsatz
Sollte man eine Wärmelampe installieren?
Die Frage, ob eine Wärmelampe installiert werden sollte oder nicht, ist unter Wachtelhaltern hochumstritten.
Die einen vertrauen auf die natürliche Winterhärte der Tiere. Sie gehen davon aus, dass das Anbringen einer künstlichen Wärmequelle den Tieren eher schadet, als dass es ihnen nützt.
Doch auch wenn die Wachteln im Winter prinzipiell ohne gesonderte Wärmequelle auskommen können, kann man ihnen das Überwintern durch eine zusätzliche Wärmelampe deutlich erleichtern.
Achte aber darauf, dass
- der Strahler nicht zu dicht über brennbarem Material hängt.
- keine unnatürlich hohen Temperaturen erzeugt werden.
- mit einem Thermostat oder Thermometer gearbeitet wird, damit bestimmte Temperaturen nicht über- oder unterschritten werden und es nicht zu Temperaturschwankungen kommt.
Je nachdem, welche Ziele mit der Wärmezufuhr verfolgt werden, kann die entsprechende Temperatur angepasst werden:
- Den Wachteln das Überwintern erleichtern – es genügt Wärmebestrahlung in besonders kalten Nächten oder dann, wenn die Außentemperatur in den zweistelligen Minusbereich fällt.
- Die Eierproduktion ankurbeln – es sollten milde Plusgrade erzielt werden.
Brauchen Wachteln im Winter Licht?
Wachteln brauchen das Sonnenlicht zur Stärkung des Immunsystems, des Knochenbaus und zur Produktion von Vitamin D. Damit die Wachteln im Winter ausreichend Sonne tanken können, sollte ihnen ein Bereich zum Freilauf zur Verfügung stehen.
Abgesehen von dem natürlichen Sonnenlicht gibt es aber auch Argumente, die für eine künstliche Zusatzbeleuchtung sprechen:
- Licht beeinflusst die Legeleistung der Wachteln.
- Ausgeleuchtete Futterstellen führen dazu, dass die Wachteln im Winter mehr Futter konsumieren.
Für eine artgerechte Haltung sollte die Zusatzbeleuchtung dem natürlichen Biorhythmus der Wachteln entsprechen, d. h. die Tage sollten künstlich nicht wesentlich in die Länge gezogen werden (sofern die Legeleistung nicht erhöht werden soll). 12 Stunden Licht reichen aus, um die Wachteln in diesem Zeitraum zum Fressen zu animieren und aktiv zu halten. Exakte Beleuchtungszeiten lassen sich einfach über eine Zeitschaltuhr einstellen.
Legen Wachteln im Winter?
Wer seine Wachteln artgerecht hält, wird schnell feststellen, dass die Legeleistung im Winter einbricht.
In einigen Fällen stellen die Wachteln das Eierlegen bereits während der Mauser zwischen September und Oktober ein und nehmen es bis zum nächsten Frühjahr nicht wieder auf.
Es sind vor allem das fehlende Licht und die Kälte, die den Wachteln zu schaffen machen. Das Legeverhalten der Wachteln kann allerdings beeinflusst werden, indem in den Stallungen künstliche Lichtquellen installiert werden, die bewusst als Steuerungsinstrument der Legequote zum Einsatz kommen.
Wie sollte man Wachteln im Winter füttern?
Die Fütterung der Wachteln im Winter unterscheidet sich nicht allzu stark von der Fütterung im restlichen Jahr. Alleinfuttermittel enthalten alles, was die Vögel brauchen, um gesund zu sein.
Wichtig im Winter sind vor allem ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, wie Kalzium. Bewährt haben sich Zusätze, die über das Trinkwasser verabreicht werden.
Bezüglich der Zufütterung gilt:
- Tierische Eiweiße, wie sie in Maden oder Mehlwürmern enthalten sind, sind eine willkommene Abwechslung, sollten aber nur in Maßen zugefüttert werden.
- Frisches Gemüse wie Gurke oder Blattgrün kann gerne ein bis zweimal die Woche auf dem Speiseplan landen. Es sorgt für Beschäftigung und stockt den Vitaminhaushalt auf. Obwohl die Vegetationsperiode im Winter vorüber ist, gibt es doch die ein oder anderen Wildkräuter (z. B. Vogelmiere), die auch im Winter wachsen und gerne angenommen werden.