Obgleich die Wachtel an sich ein sehr genügsames Tier ist, gibt es bei der Fütterung doch einiges zu beachten. Das optimale Wachtelfutter ist abhängig vom Alter und saisonalen Besonderheiten.
Geeignetes Wachtelfutter kaufen – Das Grundfutter
Bestandteile, die in jedem Wachtelfutter enthalten sein müssen, sind Rohprotein, Rohöle und -fette, Rohfasern, Mineralstoffe wie Kalzium, Natrium, Phosphor und Magnesium und Aminosäuren wie Lysin und Methionin.
Es ist enorm wichtig, dass die einzelnen Anteile exakt berechnet und entsprechend ausbalanciert im jeweiligen Wachtelfutter enthalten sind.
Allein deshalb empfiehlt es sich nicht, die Futtermischungen experimentell anzupassen oder selbst herzustellen.
Unsere Empfehlung für geeignetes Wachtelfutter:
Die Darreichungsform des Grundfutters kann gekörnt, pelletiert oder mehlig sein. Auch Mischformen sind denkbar.
Futter für Wachtelküken
Frisch geschlüpfte Küken brauchen für ein bis zwei Tage keine feste Nahrung aufnehmen, weil sie alle benötigten Nährstoffe aus dem Dottersack gewinnen, den sie kurz vor dem Schlupf einziehen.
Danach sollte ihnen jedoch spezielles Kükenfutter zur Verfügung stehen, das über einen hohen Anteil an Protein (26 – 28 %) verfügt und extra feinkörnig ist.
Unsere Empfehlung:
Wachtelfutter in der Legeperiode
Wachteln in der Legeperiode haben einen besonderen Bedarf an Protein (bis zu 22 %), Kalzium (5 – 6 %) und Vitaminen. Nur wenn ihnen hochwertiges Wachtelfutter zur Verfügung steht, können sie zur Hochleistung auflaufen und bis zu zwei Eier täglich legen. Damit sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, bietet sich ein pelletiertes oder mehliges Alleinfutter an. Auf diese Weise können sie nicht selektieren.
Unsere Empfehlung:
Futter für Jungwachteln
Da junge Wachteln bereits ab der 6. Woche mit dem Eierlegen beginnen, sollte auch die Futterumstellung (von Kükenfutter auf Legefutter) bereits in diesem Alter erfolgen. Das geschieht am besten schrittweise.
Wachtelfutter für Mastwachteln
Auch in der Wachtelmast kann bereits ab der 5./6. Woche eine Umgewöhnung an das neue Wachtelfutter stattfinden. Mastfutter für Wachteln enthält deutlich weniger Kalzium, als das der Legewachteln, aber einen leicht erhöhten Anteil an Rohprotein und Rohfasern.
Futterliste: Leckereien für Wachteln
Wer seine Wachteln artgerecht halten möchte, sollte das Wachtelfutter gelegentlich um frische Wildkräuter, Obst und Gemüse anreichern.
Futterliste: Wildkräuter und Heilpflanzen, die auf Wiesen und in Wäldern wachsen
- Klee
- Löwenzahn
- Spitzwegerich samt Knospen
- Brennnesseln und Brennsesselsamen
- Vogelmiere
- Schafgarbe
- Kamille
Dazu gesellen sich gern gesehene Obst- und Gemüsesorten, die entweder selbst angebaut oder im Supermarkt käuflich erworben werden können.
Futterliste: Obst und Gemüse
- Äpfel
- Bananen
- Birnen
- Beeren
- Gurken
- Möhren und die Blätter
- Zucchini
Unser Tipp
Frisches Wachtelfutter sorgt für Beschäftigung und versorgt die Vögel mit zusätzlichen Nährstoffen und Vitaminen.So enthalten Brennnessel und Löwenzahn z. B. besonders viel Kalzium, Klee und die Samen der Brennnesseln sind ein natürlicher Eiweißlieferant, Bananen und die Schale eines Apfels helfen aufgrund des enthaltenen Pektins bei Durchfall und Möhren tragen durch die Carotinoide zur Färbung des Eidotters bei.
Dennoch ist Vorsicht geboten. Zu viel Grünfutter kann zu Verdauungsstörungen führen. Deshalb ist es völlig ausreichend, das Wachtelfutter ein bis zwei mal wöchentlich um frische Komponenten zu ergänzen.
Zusatzfutter wie Grit und getrocknete Insekten
Neben dem gelegentlichen Grünfutter bedarf das Wachtelfutter teilweise weiterer Zusätze.
Mineralgrit für die Eischale
Eines der wichtigsten Nahrungsergänzungsmittel für Wachteln ist Grit/Kalk/Mineraliengrit.
Die im Grit enthaltenen Bestandteile leisten einen wichtigen Beitrag während der Verdauungsprozesse und helfen beim Zerkleinern der Nahrung. Abgesehen davon tragen die enthaltenen Mineralien wie Kalzium und die Spurenelemente zur Bildung der Eierschale bei und unterstützen die Wachteln während des Wachstums und auch danach im Knochenbau. Ist die Mineralienversorgung der Wachteln gestört, können sie mit Verhaltensauffälligkeiten wie dem Eierpicken beginnen oder sogenannte Windeier legen.
Mehlwürmer, Bachflohkrebse und Tauwürmer
Auch die Zufütterung von Proteinen kann sinnvoll sein, um den Proteingehalt der Nahrung anzupassen, wenn dieser im Hauptfutter nicht gut austariert ist. Eine ausgeglichene Proteinversorgung ist wichtig.
Zu wenig Protein im Wachtelfutter führt dazu, dass:
- weniger und kleinere Eier gelegt werden
- das Wachstum gehemmt wird und damit damit Muskeln, Knochen und Organe Schaden nehmen.
Enthält das Wachtelfutter dagegen zu viel Protein:
- werden die Eier teilweise so groß (auch Doppeleier mit zwei Eidottern sind zu beobachten), dass es zur Legenot und damit zum Tod des Tieres kommen kann
- können die Wachteln verfetten und Schäden an den Nieren erleiden.
Beliebte Proteinquellen sind tierische Eiweiße, wie sie in getrockneten Bachflohkrebsen, Mehl- oder Ringwürmern, Bienenmaden, Heimchen, Garnelen und anderen Futterinsekten enthalten sind.
Futterzusätze
Je nach Saison oder Anlass können fertige Futtermischungen zugekauft werden. So gibt es zum Beispiel Kräuterzusätze für den Winter, Kombinationspräparate zur Stärkung des Immunsystems und natürlichen Vorbeugung gegen Parasiten oder Vitamin- und Mineralienkomplexe zur Unterstützung innerhalb der Legeperiode und der Mauser.
Küchenreste als Wachtelfutter?
Grundsätzlich gilt, dass alles, was auf den Kompost gehört, auch in das Wachtelgehege darf.
Hinweis
Jede Nahrungsergänzung bringt die aufeinander abgestimmten Komponenten des Grundfutters ins Ungleichgewicht. Sollen die Wachteln eine konstante Legeleistung erbringen, sollte deshalb nur in Maßen zugefüttert werden.Wie viel fressen Wachteln am Tag?
Die Fütterungsmenge ist abhängig davon, ob Lege- oder Fleischwachteln gehalten werden, welche Rasse betroffen ist, ob es sich um Hähne oder Hennen handelt und in welchem Alter die Wachteln sind.
Durchschnittlich liegt der Futterverbrauch pro Tier und Tag aber in etwa bei 30 bis 40 g, das entspricht ca. 2 Esslöffeln Wachtelfutter täglich.
Die Tiere nehmen sich immer genau so viel, wie sie gerade brauchen. D. h., die Futtertröge können rund um die Uhr befüllt sein, ohne, dass eine Überfütterung zu befürchten ist.
Was dürfen Wachteln nicht fressen?
Das dürfen Wachteln nicht fressen:
- Blätter und grüne Früchte der Nachtschattengewächse
- gewürzte Speisen
- gespritztes Obst
- blausäurehaltige Kerne
- schadstoffbelastete Wildkräuter von viel befahrenen Straßenrändern
- giftige Pflanzen wie Avocado, Efeu, Primeln oder Narzissen
- säurehaltige Zitrusfrüchte.
Hinweis
Füttere kein verdorbenes Obst und Gemüse. Es genügt auch nicht, faulige Stellen lediglich herauszuschneiden, denn nur ein Teil der Schimmelpilze ist für das menschliche Auge sichtbar. Entsorge befallenes Obst deshalb im Ganzen.Sinnvolles Zubehör für das Wachtelfutter
Futterautomaten/Futtersilos (Unsere Empfehlung)
- geringes Verschmutzungsrisiko
- permanente Verfügbarkeit von Wachtelfutter
- wenig Arbeitsaufwand
- vollständige Entleerung zur Reinigung etwas ungeschickt
Futternäpfe mit Gittervorrichtung
- geringes Verschmutzungsrisiko
- leicht in der Handhabung
- unnatürliche Futteraufnahme durch Gitter/Löcher
Wandtröge
- gemindertes Verschmutzungsrisiko
- platzsparend
- leicht zu reinigen
- muss vor der Reinigung von der Wand genommen werden
Futterschalen
- kostengünstig
- leicht in der Handhabung
- Gefahr der Durchmischung mit Kot und Einstreu
- Verschwendung erheblicher Futtermengen durch Scharren
Stülptränken (Unsere Empfehlung)
- ständige Verfügbarkeit frischen Wassers
- Schutz vor Verunreinigungen
- erhältlich in verschiedenen Ausführungen (z. B. speziell für die Aufzucht von Küken), winterfest dank elektrischer Tränkenwärmer.
Nippeltränken
- Verschmutzungen sind nahezu ausgeschlossen
- aufwändige Reinigung
- es können nur wenige Wachteln zur gleichen Zeit trinken
Näpfe
- günstig in der Anschaffung
- leicht in der Handhabung
- hohe Keimdichte im Trinkwasser durch Verschmutzung
Automatiktränke
- ununterbrochene Frischwasserversorung
- hoher Reinigungsaufwand
- höhere Anschaffungskosten
Die wichtige Bedeutung von Wasser
Wasser ist Voraussetzung für funktionierende Stoffwechselprozesse innerhalb des Körpers und damit lebensnotwendig. Abgesehen davon ermöglicht es den Wachteln das Schlucken größerer Einzelteile und trägt dazu bei, dass die Legehennen ihre Legeleistung aufrechterhalten können.
Wussten Sie schon
Beobachtet man die Wachteln bei der Futteraufnahme stellt man fest, dass sie zwischendurch immer zur Tränke laufen und das Futter so besser schlucken können.Ferner können über das Trinkwasser Nahrungsergänzungsmittel oder wichtige Medikamente verabreicht werden.
Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang u. a. die Entwurmung mit Medikamenten bei akutem parasitären Befall oder die die Impfung über das Trinkwasser (obgleich es keine diesbezügliche Pflicht gibt), sowie die zusätzliche Vitaminzufuhr während der Mauser oder im Winter.
Damit das Wasser immer frisch ist, muss es täglich gewechselt und die Tränke regelmäßig (im Abstand von wenigen Tagen) gereinigt werden.