Wer sich erstmalig mit dem Thema Wachtelzucht beschäftigt, wird sich vielleicht fragen, wann der ideale Zeitpunkt ist, um mit ihr zu beginnen.
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Aspekten, die für diese Frage eine entscheidende Rolle spielen.
Wachtelzucht Vorüberlegungen
Grundsätzlich ist dazu zu raten, die Wachtelzucht erst aufzugreifen, wenn sie gut durchdacht ist und alle notwendigen Vorkehrungen bereits getroffen sind.
- Die Ziele stehen fest: Welches Zuchtziel habe ich und mit welchen Züchtern kann ich zusammenarbeiten?
- Die Unterbringungsmöglichkeiten sind zuchttauglich: Etagenställe o. ä., in denen die einzelnen Stämme voneinander separiert werden können.
- Das Brutgerät ist einsatzbereit: Wahl, Testlauf und Desinfektion des Apparates.
- Die Wachteln sind gesund: Kein parasitärer Befall.
- Im Falle von angestrebter Naturbrut: Nistplätze stehen zur Verfügung.
Biologischer Leistungs-Rhythmus der Zuchttiere
Daneben richtet sich der Zuchtbeginn nach der Geschlechtsreife und Produktionsfähigkeit von Hahn und Henne.
Wachteln werden in einem Alter von ca. sechs Wochen geschlechtsreif. Vorher ist an eine Wachtelzucht also nicht zu denken.
Hähne zeigen in einem Alter von 10 Wochen bis 24 Wochen die beste Potenz. Diese Angabe bezieht sich auf die klassische Legewachtel. Fleischwachtel-Hähne erbringen nur bis zur 16. Lebenswoche Bestleistungen.
Hennen beginnen ab der sechsten Lebenswoche zu legen. Bei einem Ortswechsel legen sie aber häufig eine mehrwöchige Pause ein.
Bruttaugliche Eier haben ein Gewicht von 12 – 14 Gramm. Eier in dieser Größenordnung werden in der Regel etwa aber der 12. Lebenswoche gelegt.
Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, sollte sich die Wachtelzucht an diesem natürlichen Zeitfenster orientieren.
Zeitliche Vorgaben im Umgang mit den Bruteiern
Zusätzlich ist darauf zu achten, dass die Lagerfähigkeit der Bruteier begrenzt ist. Damit die Schlupfrate möglichst hoch ist, sollten die Eier nicht länger als 10 Tage eingelagert werden.
Vor dem Bebrüten im Brutgerät ist es ratsam, sie schonend auf eine Temperatur von ca. 20 Grad Celsius zu bringen. Das erfordert seinen zeitlichen Aufwand von ungefähr zwei Stunden.
Bruteier, die postalisch transportiert worden sind, sollten zudem einen Tag ruhen, bevor sie dem Inkubator zugeführt werden.
Saisonale Aspekte der Wachtelzucht
Die Legeleistung der Wachteln schwankt im Jahresverlauf in Abhängigkeit zu den Temperaturen und dem Lichteinfall.
Um die Legeleistung hochzuhalten, sollte die Temperatur konstant in einem Bereich zwischen 15 – 20 Grad liegen. Wachteln legen auch bei niedrigen Temperaturen, jedoch sind an die Zucht andere Anforderungen zu stellen, als an die Hobbyhaltung.
Die tägliche Beleuchtungszeit sollte 12 Stunden nicht unterschreiten und im Bedarfsfall über eine Zeitschaltuhr reguliert werden.
Durch künstliche Heiz- und Lichtquellen ist es theoretisch möglich, ganzjährig zu züchten.
Soll darauf verzichtet werden, ist zu empfehlen, die Zuchtperiode in das Frühjahr und den Sommer zu legen. Das beugt dem Risiko entgegen, dass das Wasser gefriert und die Wachteln schon allein aus diesem Grunde nicht mehr legen und vereinfacht ganz grundsätzlich die Aufzucht der Küken, weil sie keinen kritischen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.