Beim Wachteleier ausbrüten hält man die Eier der Wachteln mit einer Brutmaschine für einen Zeitraum von 17 Tagen bei einer Temperatur von 37,6°C warm. Am 17. Tag schlüpfen aus den Wachteleiern winzige Wachtelküken, die gerade hummelgroß sind.
Anleitung zum Wachteleier ausbrüten
In der folgenden Anleitung zum Wachteleier ausbrüten wollen zeigen wir anhand einer dokumentierten Wachtelbrut welche Schritte nötig sind und was man beachten sollte. Durch viele Fotos, Tipps und Anleitungen gelingt auch Ihnen eine erfolgreiche Wachtelbrut.Was brauche ich um selbst Wachteleier auszubrüten?
Für das erfolgreiche Ausbrüten von Wachteln benötigen sie nur wenige Utensilien. Natürlich bietet der Handel unzählige Artikel an, doch folgende Dinge reichen als Basisausstattung aus.
Notwendiges Zubehör zum Wachteleier ausbrüten:
- Brutkasten für Wachteleier (Unsere Empfehlung: Brinsea Maxi II Advance)
- Brutthermometer zur Temperaturkontrolle
- Hygrometer zur Feuchtemessung
- Schierlampe, die stark genug für Wachteleier ist (Unsere Empfehlung: Brinsea OvaView High Intensity)
- Wachtel-Bruteier
Vor der Brut: Probelauf und Vorbereitungen
Noch vor dem eigentlichen Ausbrüten der Wachteleier führt man einen Probelauf der Brutmaschine durch. Dies dient zum einen dazu, die Temperatur exakt auf 37,6°C einzustellen und zum anderen die Funktionen der Brutmaschine zu testen.
Dazu legt man, wenn vorhanden, bereits einige Wachteleier (noch nicht die Bruteier) testweise auf die Rollhorde im Brutkasten. Dann legt man den Brutthermometer in die Brutmaschine.
Nun startet man die Brutmaschine und lässt diese mehrere Stunden laufen bis sich ein stabiles Temperaturniveau eingestellt hat.
Unser Tipp
Bei Wachteleiern soll die Temperatur, bei Brutmaschinen ohne Ventilator bei 38,1°C (Eioberkante) und bei Brütern mit Ventilator 37,6°C, haben. Die Luftfeuchtigkeit sollte auf 45-55% eingestellt werden.Durch den Temperaturregler stellt man die Temperatur so lange ein, bis sich diese auf den Idealwert eingependelt.
Der Brutbeginn: Wachteleier in die Brutmaschine legen
Die Wachteleier werden nun mit einem Bleistift auf einer Seite mit einem X und auf der anderen mit einem O markiert. Dadurch erkennt man während dem Ausbrüten auf einen Blick, wenn die automatische Wendung nicht funktioniert oder sich einzelne Eier nicht mitdrehen.
Nachdem man den Thermometer und der Hygrometer im Inneren des Brutraumes untergebracht hat, füllt man die Wasserreservoirs mit frischem Leitungswasser. Hierbei richtet man sich nach der Anleitung der jeweiligen Brutmaschine.
Nun legt man die Wachteleier gleichmäßig verteilt in die Brutmaschine und startet diese (Heizung und Wendung).
Tag 1-3 der Brut – Ruhephase
In den ersten drei Tagen darf man die Brutmaschine nicht öffnen.
Ist die Brutmaschine mit einer automatischen Wendefunktion ausgestattet aktiviert man diese. Erfolgt die Wendung per Hand oder halbautomatisch, so wendet man die Wachteleier in den ersten 3 Tagen nicht.
Hinweis
Ein Wenden per Hand sollte in den ersten 3 Tagen unterlassen werden, da das sich ausbildende Adernetz sehr empfindlich ist und durch Erschütterungen oder schnelle Bewegungen verletzt wird.Die Bruttemperatur sollte regelmäßig geprüft und eventuell nachjustiert werden.
Tag 4-5 der Brut
Nachdem die ersten drei Tage vergangen sind kann man den Deckel der Brutmaschine öffnen.
Täglich führt man nun folgende Schritte durch:
- Prüfen ob alle Bruteier gewendet wurden (Anhand der X und O Markierungen)
- Auffüllen der Wasserrinnen im Brüter
- Sichtkontrolle: Sind Eier beschädigt? Solche Eier müssen entnommen werden
- Kontrolle der Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Brüter
Tag 6 – Kontrolle der Befruchtung und Entwicklung der Wachteleier
Nachdem die Eier nun 5 Tage lang in der Brutmaschine waren kann man nun mit einer Schierlampe prüfen, ob in den Eiern bereits Embryos herangewachsen sind. In diesen Eiern sind feine Blutadern zu erkennen. Zudem ist ein kleiner dunkler Punkt (Embryo) sichtbar.
Eier in denen noch nichts zu erkennen ist, werden mit einem Bleistift durch einen Punkt markiert. Diese Eier bleiben sicherheitshalber noch 2-3 Tage im Brüter vor man diese nochmals mit der Schierlampe prüft. Ist dann immer noch kein „Leben“ zu erkennen werden sie aus dem Brutkasten entnommen.
Tag 7-14 der Brut
Inzwischen sind 6 Tage vergangen und man hat sich bereits einen Überblick verschafft, in wie vielen Eiern Leben heranwächst. Auch die täglichen Arbeiten werden zur Routine und sollten bis zum 14. Tag weitergeführt werden.
Täglich führt man nun folgende Schritte durch:
- Man prüft ob alle Bruteier gewendet wurden (Anhand der X und O Markierungen)
- Auffüllen der Wasserrinnen im Brüter
- Sichtkontrolle: Sind Eier beschädigt? Solche Eier müssen entnommen werden
- Kontrolle der Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Brüter
- Man kann die Eier (muss aber nicht) täglich für 10 bis 15 Minuten abgekühlen lassen
Tag 15 der Brut – Vorbereitungen für das Schlüpfen der Küken
Endlich ist es soweit, schon bald werden die Wachtelküken aus den Eiern schlüpfen, ein wunderschöner Moment.
Hinweis
Meist kündigt sich der Schlupf der Wachtelküken bereits mehrere Stunden zuvor durch leises Piepsen in den Eiern und durch Wackeln der Wachteleier an.Nun öffnet man den Brüter ein letztes Mal und führt die Schlupfvorbereitungen durch.
Vor dem Schlupf sind folgende Vorbereitungen notwendig:
- Man nimmt die Wachteleier von den Rollhorden bzw. Wendeeinrichtungen und entfernt die Horden aus dem Brutkasten. Die Wachteleier legt man nun auf eine geeignete Schlupfunterlage.
- Nun dürfen die Wachteleier nicht mehr gewendet werden, daher sollte, bei Modellen mit automatischer Wendung, diese abgeschaltet werden.
- Beim Schlupf sollte die Luftfeuchtigkeit im Brüter hoch sein, dies macht die Eischale weicher und erleichtert so den Wachtelküken den Schlupf. Daher werden nun weitere Wasserrinnen im Brüter mit Wasser gefüllt.
- Die Bruttemperatur wird nun um 0,3°C abgesenkt, da die Küken in den Eiern nun Eigenwärme produzieren.
- Die Brutmaschine darf man nun nicht mehr öffnen.
Unser Tipp
Um die Luftfeuchtigkeit deutlich zu erhöhen kann man einen feuchten Schwamm oder ein feuchtes Tuch in die Brutmaschine legen.Tag 16 – 17 der Brut – Piepsen, Klopfen und das erste Küken
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen sollte man die Brutmaschine schließen und nicht mehr öffnen, bis der Schlupf der Wachtelküken beendet ist.
Hinweis
Bei Öffnen des Deckels geht Luftfeuchtigkeit verloren, was den anderen Küken den Schlupf erschwert. Lässt sich das Öffnen jedoch nicht vermeiden kann man mit einer Sprühflache etwas warmes Wasser auf die Eier sprühen. So erreicht man nach dem Schließen des Brüters schnell wieder eine hohe Luftfeuchte.Die Wachtelküken schlüpfen
Hat man das erste Loch im Wachtelei entdeckt kann es noch mehrere Stunden dauern bis das Wachtelküken vollständig aus dem Ei geschlüpft ist. Auch diese Phase etwas Zeit in Anspruch nimmt, schafft dass das Wachtelküken in den allermeisten Fällen alleine und man muss dem Wachtelküken beim Schlüpfen nicht helfen.
Das erste Wachtelküken ist erfolgreich aus dem Ei geschlüpft.
Und schon wenige Stunden später ist die Brutmaschine voller Wachtelküken.
Die Wachtelküken aus der Brutmaschine entnehmen
Nachdem die Wachtelküken geschlüpft sind, sollte sie noch einige Zeit im Brutkasten bleiben. Zum einen trocknen die Küken in dieser Zeit und zum anderen sind die Wachtelküken nach dem Schlupf total erschöpft und benötigen meist noch einige Stunden bis sie wieder zu Kräften gekommen sind.
Unser Tipp
Nach dem Schlupf sollten die Wachtelküken noch 6 bis 24 Stunden in der Brutmaschine bleiben. Wir öffnen die Brutmaschine meist 24 Stunden nachdem das erste Küken geschlüpft ist und entnehmen dann alle trockenen Wachtelküken. Die restlichen Eier lässt man nochmals 24-48 Stunden in der Brutmaschine.Wir haben inzwischen mit ganz unterschiedlichen Brütern gearbeitet, von der typischen Styroporbox, über Eigenbau-Motorbrüter, bishin zu unterschiedlichen Kleinmodellen. Doch seit einigen Jahren verwenden wir ausschließlich den Brinsea Maxi II Advance. Kompakt, zuverlässig und einfach zu handhaben.