Nachdem die Wachteleier ausgebrütet wurden und die Wachtelküken nun in der Brutmaschine umherwuseln, ist es Zeit, die Küken aus dem Brüter zu nehmen und in das Kükenheim zu setzen.
Anleitung
Mit dieser Anleitung zur Aufzucht der Wachtelküken gelingt es Ihnen spielend die kleinen flauschigen Wachtelküken zu robusten und vitalen Wachteln heranzuziehen.Auf was man bei der Aufzucht der Wachtelküken achten sollte und was man dafür benötigt erfahren Sie im Folgenden.
Was benötigt man zur Aufzucht der Wachtelküken?
Zur Ausstattung des Kükenheims, zur Ernährung der Wachtelküken und zur Pflege benötigt man einige Dinge. Diese haben in der folgenden Liste zusammengestellt.
Zur Kükenaufzucht benötigt man:
- Kükenheim (es reicht auch ein größerer Pappkarton)
- Wärmeplatte für Wachtelküken
- Mehrere alte Zeitungen
- Mehrere Rollen Küchenpapier
- Wachtelkükenfutter
- Wachtelkükentränke
- Futtertrog oder Futtersilo für die kleinen Wachteln
Unser Tipp:
Das Kükenheim vorbereiten
Noch bevor die Wachtelküken aus der Brutmaschine entnommen werden, sollte das Kükenheim vorbereitet werden. Ob man dabei ein professionelles Kükenheim verwendet, oder einfach auf einen größeren Karton zurückgreift, ist den Küken wohl egal.
Das Kükenheim wird zuerst mit mehreren Lagen Zeitungspapier ausgelegt, das mit einer Lage Küchenpapier überdeckt wird. Danach wird die Wärmeplatte im Kükenheim platziert und eingeschaltet.
Hinweis
Sand und Kleintierstreu sind als Einstreu anfangs ungeeignet. Denn die Wachtelküken fressen große Mengen davon und verhungern dann bei vollem Magen. Deshalb sind Küchenpapier oder Handtücher anfangs die bessere Wahl.Unser Tipp
Die Wärmeplatte kann bis zu einer Stunde brauchen bis sie die nötige Wärme erzeugt, daher die Wachtelküken nicht sofort ins Kükenheim setzen.Danach kann man die Wachtelküken in ihre neue Unterkunft setzen, in der sie die ersten 2 Wochen verbringen werden.
Tag 1 – 2 der Wachtelküken
An den ersten beiden Tagen sind zwei Dinge entscheidend, auf die man speziell achten sollte. Zum einen müssen die Wachtelküken fressen und trinken lernen und zum anderen ist die Hygiene im Stall der Küken wichtig.
Unser Tipp
Vor dem Kontakt mit den Küken sollte man die Hände waschen. Speziell wenn man zuvor die Altwachteln oder andere Tiere besucht hat. Es sollte kein Kontakt zwischen den Wachtelküken und den Alttieren zustande kommen. So vermeidet man Keime zu übertragen, die für Wachtelküken gefährlich sind.Fressen und Trinken lernen
Bei der natürlichen Aufzucht durch die Wachtelhenne zeigt diese den Küken was essbar ist und wo Wasser zu finden ist. Wir möchte im Folgenden vorstellen, wie wir vorgehen um die Wachtelküken hierbei zu unterstützen.
Hinweis
In den ersten Tagen ertrinken die Wachteln sehr leicht, daher sollte man noch keine gewöhnlichen Kükentränken für Hühnerküken verwenden.An den ersten beiden Tagen bieten wir den Wachteln sowohl das Wachtelkükenfutter, als auch das Trinkwasser in sehr flachen Schalen an.
Unser Tipp
Gutes Wachtelkükenfutter enthält mindestens 25% Rohprotein und ist von feiner Granulatstruktur. Kükenfutter für Hühnerküken ist zu grob und zu proteinarm.Unsere Empfehlung:
Das Wachtelkükenfutter wird in einem 2-3mm hohen Deckel angeboten. Zudem streuen wir etwas Futter im Kükenheim aus. Die dunkleren Partikel auf dem weißen Küchenpapier lösen den Pick-Instinkt der Küken aus, sodass es meist nicht lange dauert bis die ersten Krümel verspeist sind.
Als Tränke verwenden wir in den ersten Tagen gerne transparente Plastikdeckel. In diese wird 2-3 mm hoch Wasser gefüllt.
Unser Tipp
Stellt man den transparenten Deckel auf einige Futterkörner, so picken die Wachtelküken meist nach diesen und stellen dadurch fest, dass hier das Trinkwasser zu finden ist.Auf die Hygiene achten
Die Feuchtigkeit der Tränke, das warme Klima und der Kot der Küken bilden den Nährboden für Krankheiten. Wir empfehlen daher stets für Sauberkeit zu sorgen.
Folgende drei Empfehlungen sollte man befolgen:
- Kükenheim täglich reinigen (Zeitungen und Küchenpapier vollständig ersetzen)
- Zwischendurch neue Lage Küchenpapier über besonders verschmutzte oder feuchte Stellen (Bereich der Tränke, unter Wärmeplatte usw.) legen
- Tränke alle paar Stunden reinigen und Wasser austauschen
Tag 3 – Tränke und Futtersilo
Die Wachtelküken wachsen gut heran und man wird schnell feststellen, dass man mit dem Auffüllen von Trinkdeckel und Futterbehälter kaum mehr nachkommt. Nun kann man eine Kükentränke und ein kleines Futtersilo in das Kükenheim stellen.
Unser Tipp:
Unser Tipp
Futter und Tränke stellt man idealerweise in kühlere Ecken des Kükenheims, so bleibt das Wasser und Futter länger frisch.Tag 10 – Strohhäcksel oder Kleintierstreu verwenden
Mit einem Alter von 10 Tagen haben die Wachtelküken bereits deutlich an Gewicht zugenommen. Von einem Schlupfgewicht von ca. 10 Gramm sind sie auf ungefähr 60 Gramm herangewachsen. Auch ihr Federkleid ist nun zu sehen und löst nach und nach den Kükenflaum ab.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem das Küchenpapier gegen Kleintierstreu oder Strohhäcksel ausgetauscht werden kann.
Unser Tipp:
Unser Tipp
Die Tränke auf ein 2 cm hohes Brett stellen, so bleibt das Wasser länger sauber.Tag 20 – Abwechslung beim Wachtelfutter
Nachdem die Wachtelküken nun 3 Wochen alt sind, hat sich das Federkleid fast vollständig entwickelt und die winzigen Flauschbälle haben sich zu Wachtel-Jungtieren entwickelt. Nur um die Augen und am Rücken ist noch etwas Kükenflaum zu sehen.
Futterumstellung beginnen
Mit diesem Alter kann den Wachteln nun auch abwechslungsreicheres Futter angeboten werden.
Man mischt nun das Futter für die Wachteln aus 2/3 Wachtelkükenfutter und 1/3 normales Wachtelfutter.
Speziell Gemüse und Kräuter eignen sich sehr gut um die Wachteln mit Vitaminen zu versorgen und ihnen Frischfutter näher zu bringen.
Unser Tipp
Man sollte die Wachteln unbedingt in diesem Alter an Grünfutter und Gemüse gewöhnen. Im Alter sind die Wachteln teilweise so auf Körnerfutter geprägt, das sie Gräser und Kräuter ignorieren.Zu empfehlen sind folgende Frischfutter-Sorten:
- Gras
- Salat
- Löwenzahn
- Gurke
- Zuccini
- gekochte Kartoffeln
- geribene Möhre
- Vogelmyrthe
Hinweis
Gerade in den ersten Tagen sollten Gemüse und Kräuter in winzige Stücke geschnitten werden und nur in sehr kleinen Mengen angeboten werden. Denn die Verdauung der Küken hat sich noch nicht an Grünkost gewöhnt und die Küken bekommen bei größeren Mengen Durchfall.Wärmequelle abschalten
Nachdem das Federkleid der Jungwachteln nun fast vollständig entwickelt ist, wärmt es die kleinen Wachteln. In der Regel kann daher die Wärmeplatte abgeschaltet werden.
Um die Wachteln jedoch langsam von der Wärmeplatte zu entwöhnen sollte man diese anfangs über eine Zeitschaltuhr steuern.
Anleitung: Wachteln von Wärmeplatte entwöhnen
- Erst 3-mal am Tag für je 2 Stunden abschalten
- Nun die Abschaltzeiten um je 1 Stunde verlängern
- Wärmeplatte nur während der Nacht heizen lassen
- Wärmeplatte vollständig abschalten
Unser Tipp
In dieser Zeit sollte man die jungen Wachteln beobachten. Piepsen sie laut oder stehen sie sehr zusammengedrängt, so benötigen sie noch Wärme und man sollte die Heizplatte noch nicht entfernen. Doch meist ist man erstaunt das es die Wachteln überhaupt nicht stört.Woche 5
Inzwischen sind die Wachteln fast ausgewachsen und stehen vor dem Legebeginn und der Geschlechtsreife.
Auf normales Wachtelfutter umstellen
Hat man bereits seit einigen Tagen 30% Wachtelfutter zum Wachtelkükenfutter zugemischt, so kann man nun auf 2/3 Wachtelfutter wechseln und dann nach einigen Tagen das Wachtelkükenfutter absetzen.
Sandbad anbieten
Sicher hat man bereits festgestellt, dass es die jungen Wachteln genießen, sich in der Einstreu zu wälzen. Daher sollte man den Wachteln nun auch ein Sandbad anbieten.
Hierzu verwendet man ein größeres Gefäß, oder einen präparierten Eimer, der mit Badesand gefüllt ist. Es wird nicht lange dauern bis die Wachteln das Sandbad angenommen haben uns es gerne nutzen.
Geschlechterbestimmung und Geschlechtertrennung
So langsam wird man ein wildes Herumrennen, Gluckgeräusche und Raufereien im Wachtelstall wahrnehmen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Geschlechtsreife der Wachteln erreicht ist.
Die Junghähne werden nach und nach aggressiver und eine Trennung sollte nun erfolgen. Dabei sollten die Wachtelhähne aus dem Stall der Hennen entfernt werden.
Auch wenn dies auf den ersten Blick etwas befremdlich ist, die einst noch so süßen Wachtelküken sind zu jungen Hähnen herangewachsen, die sich bis zu gravierenden Verletzungen bekämpfen.
Meist bleibt keine andere Möglichkeit, als einen großen Teil der Wachtelhähne zu töten oder zum Schlachten zu verschenken.
Hinweis
Die jungen Wachtelhähne müssen getötet werden, mit diesem Gedanken solltest du dich frühzeitig anfreunden. Auch wenn man häufig auf Kleinanzeigenportalen Inserate „22 Wachtelhähne in gute Hände abzugeben“ lesen kann, es wird sicher niemand die Hähne bis an ihr natürliches Lebensende separiert oder in einer riesigen Voliere halten.Aufzucht von Wachtelküken auf einen Blick
- Keine Einstreu aus Sand oder Kleintierstreu in erster Woche
- Futter sollte mind. 25 % Rohprotein enthalten
- Kein Kokzidiostatika im Futter
- Wasserbehälter schützen -> Küken ertrinken schnell
- Wärmeplatte oder Wärmestrahler notwendig